Trinkgenuss aus Growlern hat Tradition.

Trinkgenuss aus Growlern hat Tradition.

Bierwissen

Fassfrisches Bier für zu Hause

Der Störtebeker Growler.

Einfach abfüllen, mitnehmen & daheim mit Freunden genießen.

„Growler“ - hinter diesem Begriff aus dem US-amerikanischen Wortschatz versteckt sich, hierzulande noch weitgehend unbekannt, eine große verschließbare Glasflasche, in der man frisch gezapftes Bier nach Hause mitnehmen kann. Würde man es allerdings bei dieser einfachen, rein auf den sachbezogenen Nutzen beschränkten Definition belassen, so blieben wahrscheinlich viele spannende Geschichten unerzählt. Daher lohnt es sich, diese besondere Bierflasche mit all ihren Facetten einmal näher zu betrachten.

Geschichte und Namensgebung.

Hört man das erste Mal von einem Growler, so stellt sich zunächst wohl unweigerlich die Frage nach Bedeutung und Herkunft des Begriffes selbst. Ein Blick ins Wörterbuch liefert als direkte Übersetzung merkwürdigerweise „Brummbär“ oder wahlweise „knurriger Hund“, was jedoch wenig erahnen lässt. Wie dieses im Kontext mit einem Gefäß für Bier steht, zeigt dann aber ein Blick in die Geschichte des Bieres. Lange Zeit vor der industriellen Produktion von Flaschen- und Dosenbier war es üblich, für den Konsum zu Hause frisch gezapftes Bier aus der Gaststätte zu holen. Dabei kamen nicht nur in den USA verschiedenste Gefäße wie etwa verzinkte bzw. emaillierte Eimer, Krüge oder Kannen zum Einsatz. Da diese selten dicht zu verschließen waren, entwich mehr oder weniger viel Kohlensäure aus dem Bier, was durch ein Brummen oder Knurren hörbar gewesen sein soll. In historischen Aufzeichnungen ist teils jedoch auch von knurrigen Gästen die Rede, sobald der Growler vom Zapfer nicht ganz voll gefüllt wurde.

Das Kultobjekt der amerikanischen Craft Beer-Szene.

Seine heutige Form sowie seinen derzeitigen Kult-Status hat der Growler indes der Craft Beer-Bewegung in den USA zu verdanken. Ein kreativer Kleinbrauer aus dem US-Bundesstaat Wyoming war es nämlich, der gegen Ende der 1980er Jahre die heutige braune Halb-Gallonen Flasche (ca. 1,89 l) entwickelte. In Ermangelung einer eigenen professionellen Flaschenabfüllung suchte der Brauer Charlie Otto nach einer Möglichkeit, sein Bier über die eigene Theke hinaus zu vermarkten - und fand sie in der Rückbesinnung auf den Growler.
Wie etabliert die große Flasche bei den über 5.000 Brauereien und den unzähligen Millionen Bierliebhabern in den Vereinigten Staaten mittlerweile ist, weiß Störtebeker Innovationsmanager Jens Reineke: „Die Biergemeinde in den USA ist regelrecht verrückt nach Growlern. Zu jedem Besuch in einer Brauerei beziehungsweise deren Taproom gehört es schlicht dazu, ein besonderes Bier in der eigenen Flasche mit nach Hause zu nehmen – das ist fast schon wie ein Ritual.“
Ähnlich wie in den USA war es früher auch in Deutschland - vor der Verbreitung des Flaschenbieres - lange Zeit üblich, das Bier für den Hausgebrauch aus der Gaststätte zu beziehen. Für den Verkauf über die Straße gab es mancherorts sogar ein eigenes Fenster, sodass für das „Bier to go“ nicht einmal der Schankraum betreten werden musste. Verbreitet waren hierzulande vor allem sogenannte Biersiphons aus Glas mit zumeist 2 Litern Inhalt und einem keramischen Bügelverschluss. Bekannt dürften diese heute wohl vor allem durch das Angebot von Gasthausbrauereien sein.

Der Störtebeker Growler.

Auf technisch gänzlich neuem Niveau interpretiert wird die Kultur des Growlers seit Kurzem von der Störtebeker Braumanufaktur. Um frisch gezapfte Brauspezialitäten für den Genuss zu Hause in optimaler Qualität anbieten zu können, wurde der Prozess von der Flasche selbst bis hin zur Abfüllung und Verpackung völlig neu erdacht. Ohne Zweifel am markantesten ist dabei der 0,85 l Growler, welcher eigens in Zusammenarbeit mit einer deutschen Glashütte entwickelt wurde. Obgleich dieser in seiner Form dem US-amerikanischen Vorbild ähnelt, so unterscheidet er sich bei näherem Hinsehen deutlich. Einerseits wurde mit 850 ml statt knapp 2 l eine reduzierte und deutlich genussfreundlichere Füllmenge gewählt. Andererseits, und das ist bislang einmalig, besteht die Möglichkeit den kostbaren Inhalt wahlweise mit einem Kronenkorken oder einem Schraubverschluss zu verschließen.

Einfach abfüllen, mitnehmen und mit Freunden genießen.

Um die hohe Anzahl an Brauspezialitäten nach den selben hohen Qualitätsstandards abfüllen zu können, wie es in der modernen Abfüllanlage der Braumanufaktur möglich ist, wurde zudem noch in spezielle Technik investiert. Besonderes Augenmerk lag dabei auf einem möglichst Sauerstoff-freien Abfüllvorgang, denn Betriebsleiter Arnd-Henning Böttrich weiß: „Sauerstoff gilt als größter Feind des Bieres, wenn es um Frische und Geschmack geht.“ Um diese Anforderungen zu realisieren, holte man sich einen kleinen, spezialisierten Brauereimaschinenbauer aus Österreich ins Boot. Nach intensiven Planungen konnte bereits Anfang November in der Gastronomie Störtebeker Elbphilharmonie in Hamburg die erste eigene Growler-Abfüllanlage in Betrieb genommen werden. Dabei wurde an jedes Detail gedacht und sogar eine Spülmaschine speziell zur Reinigung von Growlern installiert. Auch der Maschinenbauer freut sich über das erfolgreiche Projekt: „Bisher habe ich für meine Growler-Abfüllanlagen fast ausschließlich Anfragen aus den USA bekommen. Mittlerweile scheint der Trend langsam auch zu uns nach Europa zu kommen. Störtebeker kann man da als echten Wegbereiter für spannende kommende Entwicklungen ansehen.“

Finden Sie unter den verschiedenen Störtebeker Brauspezialitäten Ihre Lieblingssorte – einfach abfüllen, mitnehmen und daheim mit Freunden genießen. Mit der passenden Leder- oder Neoprentasche wird der Growler auch zum idealen Geschenk oder Mitbringsel.


Geschrieben von: Jens Reineke
Veröffentlicht am: 24.01.2017
Autorenbild Jens Reineke

Jens Reineke ist Braumeister und ausgebildeter Biersommelier. In der Störtebeker Braumanufaktur ist er als Innovationsmanager unter anderem für die Entwicklung neuer Brauspezialitäten zuständig.